Unsere Anziehungskraft scheint ungebrochen. Unsere Steganlage wohl bald
nicht mehr.
Am 25. Mai fuhr, schon wieder, ein „führerscheinfrei führbares
motorgetriebenes Kleinfahrzeug“ in unsere Steganlage.
Gegen 19:30 Uhr passierte ein mit 12 Personen besetztes Partyfloß aus
Richtung Schmöckwitz unseren Verein. Nach lautstarken „Tommy, Tommy,
Tommy“ – Rufen krachten etwa 3 Tonnen Boot und Crew gegen unseren
Duckdalben. 11 Personen wurden Richtung Vorschiff geschleudert und
landeten übereinander auf den Decksplanken. Der Dalben legte
sich mit beachtlicher Amplitude zur Seite, hielt dank solider Bauweise
aber Stand. Nachdem das Floß wieder vom Dalben frei war, setzte der
Schiffsführer seine Fahrt unverzüglich fort, obwohl er mehrfach durch
Mitglieder, welche den gesamten Hergang beobachtet hatten, vom Land aus
zum Anhalten und Klären des Sachverhaltes aufgefordert wurde.
Fabi und Ravi nahmen die Verfolgung per Schlauchboot auf und stellten
die Flüchtigen etwa einen Kilometer weiter. Sie mussten feststellen,
dass Crew und Steuermann augenscheinlich stark alkoholisiert waren. Das
Wortgefecht konnte nicht gewonnen werden, Personalien wurden nicht
bekannt gegeben, der Vorfall abgestritten. Auch wer der Schiffsführer
war konnte/wollte nicht bekannt gegeben werden (Name: siehe oben). So
wurde telefonisch die Wasserschutzpolizei um Hilfe gebeten, welche die
Delinquenten dann an der Verleihstation in Empfang nehmen wollten. Der
Schaden am Boot war wohl nicht unerheblich.
Eine halbe Stunde früher befanden sich an der Stelle des Geschehens
Kinder und Jugendliche aus drei Trainingsgruppen beim Einlaufen in den Hafen.
Weitere Ausführungen hierzu sind wohl nicht notwendig.
Unser Duckdalben hat das Geschehen anscheinend ohne größeren Schaden
überstanden. Bollwerkprofil, doppelt verschweißt – beim Stegbau anno
2000 eine weise Entscheidung. Ohne diesen hätte es an einigen Booten
erhebliche Schäden gegeben. Und wieder einmal hatten wir großes Glück, dass keine Menschen zu Schaden kamen.
Ein großes Dankeschön an Fabi und Ravi für euren Einsatz. Es war
sicher eine besondere Herausforderung, sich mit der beschriebenen Crew
auseinanderzusetzen und dabei sachlich und zielführend zu agieren.
Beim anschließenden Betrachten der Stegecke, welche im Mai 2020 von
einem Motorboot getroffen wurde (siehe Beitrag von 13.05.2020), nachdem
besagter Duckdalben schlimmeres verhindert hatte, mussten wir feststellen, dass die gesamte Reihe Gitterrosten gut zwei Handbreit Richtung Land verschoben waren.
Das war dann wohl eine Begegnung, welche nach dem diesjährigen Abslippen
und ohne unsere Kenntnis stattfand.
Und: Nein, es fand sich hierzu auch kein Zettel im Briefkasten.