Von Hygienekonzepten, digitalem Training und Akku-Baustrahlern – Wie Kinder- und Jugendsport 2020 dann doch irgendwie stattfand

… und dann war halt doch auf einmal Pandemie, so richtig und nicht nur irgendwo weit weg. Wintertraining, Theorieeinheiten, alles ab Mitte März abgesagt. Das lässt sich natürlich, wenn auch unschön, noch halbwegs verkraften, aber spätestens als der Frühling sich dann doch nachhaltig breitzumachen schien, fingen beim Blick aufs Wasser die Finger an zu kribbeln und es drängte sich die Frage auf: Wie und wann können wir endlich wieder trainieren? Dazu hier ein kurzer Abriss, wie Kinder- und Jugendsport in der SGW 2020 dann irgendwie doch stattfinden konnte.

Gut, wir konnten uns nicht mehr treffen, also fix die Kommunikation zwischen den TrainerInnen auf voll-digital umgestellt, soweit kein Problem. Kontakt zu den Eltern und Aktiven wie immer zu dieser Zeit per E-Mail. Nach über zwei Monaten genauster Lektüre aller Verordnungen und deren Änderungen zeichnete sich Ende Mai langsam ab, dass in naher Zukunft die Möglichkeit bestehen könnte, wieder in irgendeiner Form Training durchführen zu können.

Ein Punkt war uns aber von vornherein klar: Wir als Kinder- und Jugendsport haben sowohl eine große Verantwortung den Aktiven und TrainerInnen gegenüber, als auch eine nicht zu unterschätzende Vorbildfunktion. Alles, was wir in dieser Situation machen, muss sich also mindestens strikt im Rahmen der geltenden Richtlinien bewegen und wenn sinnvoll, auch über diese hinaus Regeln schaffen, um für alle ein sicheres Training zu gewährleisten. Soweit klar, also zunächst Voraussetzungen schaffen:

In virtueller Sitzung wurde durch die TrainerInnen ein umfassendes Hygienekonzept für den Kinder- und Jugendsport erstellt und später vom Vorstand bestätigt. Dieses behielt mit kleineren Anpassungen bis zum Ende der Saison Gültigkeit. Neben den ohnehin geltenden Regeln zu Abstand und generell vernünftigem Verhalten in einer Pandemie und ohne an dieser Stelle das komplette Konzept abdrucken zu wollen, waren uns dabei unter anderem folgende Punkte besonders wichtig: Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes fast immer, wenn wir nicht auf dem Boot sitzen (also effektiv: an Land), einzelnes Betreten von sanitären Anlagen, kein Verleihen von persönlicher Ausrüstung, nochmals erhöhter Abstand untereinander bei Besprechungen, lückenlose Anwesenheitsdokumentation, und noch einiges mehr.

Gut, Konzept steht, Vorstand nickt, nun mussten wir an sich nur noch warten, bis es losgehen darf. Als es dann Anfang Juni tatsächlich so weit war, dass auch letzte uns die Suppe-versalzende Regelungen (Stichwort Umziehen auf dem Gelände) aufgehoben wurden, stellten sich vor dem ersten Training dann aber schon die Fragen: Wird das Konzept aufgehen? Gelingt es den TrainerInnen es umzusetzen? Und wie wird das Ganze von den Aktiven aufgenommen und befolgt?

Die kürzest mögliche Antwort darauf lautet: Ja!

Nachdem unsere Regeln schon vorher kommuniziert und zu Beginn des Trainings besprochen wurden, war es sehr eindrucksvoll zu beobachten, wie sich alle Altersgruppen, vom Opti-Anfänger bis zur 420er Seglerin wie selbstverständlich penibelst an alle Vorsichtsmaßnahmen hielten, sich sogar gegenseitig daran erinnerten. Vom ersten bis zum letzten Training gab es kaum Situationen, in denen ein Trainer mal eine Augenbraue heben musste. Alle waren froh segeln zu können, wen stören da schon so ein paar Zusatzregeln: Maske auf, Hände waschen, Anmelden, Boot aufbauen, warten bis Platz zum Umziehen frei ist, Besprechung im extra großen Besprechungskreis, Boot ins Wasser (vorher schnell die Maske in die Tasche), Training, alles noch einmal rückwärts, Applaus, nach Haus.

So einfach kann es tatsächlich sein, wenn TrainerInnen mit gutem Beispiel vorangehen, alle mitmachen und sich einig sind, dass wir vor allem einfach segeln wollen. Anerkennende Blicke einiger erwachsener Sportsfreunde gibt’s dann sogar noch obendrauf.

Nun, zugegebener Maßen war der Anfang für die 420er ein wenig holpriger. Da unsere speziellen Bedürfnisse als Segler, vor allem im Zweihand-Bereich, natürlich eine Weile brauchten, bis diese auch in den entsprechenden Verordnungen Berücksichtigung fanden, mussten wir hier noch etwas Zeit überbrücken. Jemandem zu versuchen weiszumachen, auf einem 420er permanent den zu diesem Zeitpunkt auch im Sport geltenden Mindestabstand einhalten zu können, hielten wir für sehr weit hergeholt. Es war nicht an uns über Sinn und Unsinn geltender Verordnungen zu befinden, also Alternativprogramm mit Abstand: Sport im Freien, Fein-Tuning der 420er und endlich mal wieder auf Einhand-Booten segeln, auch wenn der Opti für einige schon ein wenig eng geworden ist. Ein paar Wochen später wurden die Regelungen angepasst und es ging endlich wieder auf größere Boote.

Und so ging es dann durch den Sommer Richtung Herbst. Unser Trainingslager in Greifswald konnte nach geltenden Regeln fast normal stattfinden, solange wir unter uns blieben und uns an die geltenden Hygieneregeln hielten. Zum Ende der Saison wurden wir sogar noch mit ein paar wenigen stattfindenden Regatten belohnt, allesamt mit hervorragenden Hygienekonzepten.


Schöne Saison an sich; ein bisschen spät angefangen, ein paar mehr Regatten und Feiern im Verein wären schön gewesen, aber am Anfang des Jahres hätte noch niemand gedacht, dass wir 2020 überhaupt aufs Wasser kommen.

Den Sommer über konnten wir davon profitieren, dass eigentlich alles was wir machen draußen stattfindet. Nun nahte aber der Winter und die Marschrichtung war relativ schnell absehbar. Also Anfang Oktober wieder virtuell zusammensetzen und überlegen, was sinnvoll möglich ist:

Obwohl zu diesem Zeitpunkt noch im Rahmen des gesetzlich Möglichen, wurde nach ausgiebiger Abwägung ein Training wie sonst in der Sporthalle von vornherein ausgeschlossen. Zu viele Leute aus zu vielen Schulen und Umfeldern auf zu wenig schlecht belüftetem Raum: Fällt flach. Alternativen? Geeigneten Platz suchen, gegen die Dämmerung mit Akku-Baustrahlern ausleuchten und solange das Wetter mitspielt zumindest eine stark verkürzte Einheit Sport in der Woche anbieten, ergänzt durch Lauf und/oder Fahrradgruppen. Platz gefunden, ausgeleuchtet, abgesagt. Noch bevor wir unseren Plan umsetzen konnten, schwappte die erwartete Welle dann doch schneller als gedacht über uns und die nun wieder geltenden Kontaktbeschränkungen machten uns einen nachhaltigen Strich durch die Rechnung.

Also nun ein ganzer Winter ohne Sport, Theorie und vor allem ohne uns zu sehen? Kurz gesagt: Nö! Wir entschieden uns das Ganze mit zwei Konzepten anzugehen, da unsere Pläne für die Älteren nicht sinnvoll für die Jüngeren durchführbar erschienen. Die Idee für Beide hieß digitales Training, so richtig mit Videokonferenz. Weil komfortabel, einfach zu nutzen, bei einigen schon vorhanden und Datenschutz-technisch halbwegs akzeptabel setzten wir dafür einen entsprechenden Discord Server auf, der nebenbei auch noch zur Abwicklung von Trainer- und Vorstandssitzung genutzt wird.

Für Opti und 420er gibt es je einen Termin pro Woche, an dem sich alle (virtuell) treffen. Für die 420er gibt es hier wöchentlich einen kurzen Theorie-Teil und die Auswertung des über die Woche selbständig durchgeführten Sport-Teils. Dazu wurde eine allen verfügbare Tabelle mit Auswertungsfunktion gebaut, in der für jeden Tag die persönliche Anzahl an gemachten Liegestützen, Crunches, gelaufene Kilometer, …, eingetragen werden können.  Haben wir unser gemeinsames Wochenziel von z.B. 700 Crunches noch nicht erreicht, holen wir den Rest gemeinsam nach dem Theorie-Teil nach, ansonsten geht’s gleich weit mit den Zielsetzungen für die nächste Woche (17530 Liegestütze seit November, immerhin…). Da die asynchrone Variante uns vor allem für die jüngeren Opti-Kinder als wenig aussichtsreich erschien, gibt es hier grundsätzlich im wöchentlichen Wechsel Live-Sport und Theorie in den entsprechenden Trainingsgruppen, ergänzt durch kurze Spiele wie „Segeltabu“ oder „Ich packe meinen Opti und nehme mit …“.

Auch diese ungewohnte Form von Training wurde von allen gut angenommen und wird uns wohl noch bis es wieder an die Boote geht begleiten. Es war natürlich von vornherein klar, dass ein vollwertiges Wintertraining so nie ersetzt werden kann. Die Idee war viel mehr sich besser zu etwas Bewegung motivieren zu können und nicht den Kontakt untereinander zu verlieren, sei es auch nur durch eine wöchentliche Einheit dusslig-quatschen vor und nach dem digitalen Training.

Was passiert als nächstes? Gute Frage. Der Frühling kommt, unsere Konzepte liegen angepasst in der Schublade, wir warten aufs Los. Momentan sieht es zwar noch nicht unbedingt rosig aus, aber sowohl wir, als auch alle die Verordnungen beschließen haben nun schon ein Jahr Erfahrung mit Kinder- und Jugendsport unter Pandemie-Bedingungen. Dies und das vorbildliche Verhalten fast aller TrainerInnen, Aktiven und Organisatoren der wenigen Regatten über die komplette Saison hinweg, lassen dann doch einen positiven Blick in Richtung des hoffentlich baldigen Saisonbeginns zu. Weiter gehen wird es in jedem Fall, im Zweifel lassen wir uns halt wieder etwas Neues einfallen.

Denes Fischer – Jugendleiter Segelgemeinschaft Wendenschloß e.V

Ansegeln 2021

Liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde,

bei Nordwind 2 bis 3 bft abnehmend auf 0 bft, knapp zweistelligen Temperaturen, bewölktem Himmel und zeitweise Regen hat unser Sportfreund Andreas Adloff als Reviervorsitzender allen Widrigkeiten zum Trotz am Sonnabend, den 17. April 2021, um 13:00 Uhr auf dem Seddinsee, Tonne Gosen nahebei, an Bord der Pititeta die Flaggen des Deutschen und des Berliner Seglerverbands gehisst und damit die Segelsaison 2021 eröffnet! Einige Yachten hatten sich zur Beobachtung des Ereignisses eingefunden. Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen wurde bestätigt, dass vom Opti bis zum Dickschiff mit Senioren viele Seglerinnen und Segler unser Segelrevier befuhren. Von der SGW liefen die Fischdose und TePapa zum Ansegeln aus. Das bringt schon mal locker 22 Strecken- und 20 Sonderpunkte für den Fahrtensegelwettbewerb.

Zum Saisonbeginn möchten wir die Verantwortlichen auf Landes- und Bezirksebene auf einen Missstand aufmerksam machen. Auf unseren Gewässern sind nicht nur kundige und rücksichtsvolle Segler, Ruderer und Motorbootfahrer unterwegs, sondern leider auch in zunehmender Zahl unerfahrene und rücksichtslose Charterer von Partybooten, die sich um die Einhaltung von Ausweichregeln nicht scheren und andere Erholungssuchende durch Partylärm belästigen. Dagegen wenden wir uns mit der Petition „Fair unterwegs auf Berliner Gewässern“. Ihr könnt uns ganz klassisch durch Unterschrift – die Unterschriftenliste hängt am Eingang der Messe – oder Online (Klick) unterstützen. Die Unterschriftensammlung läuft noch bis Ende Mai 2021.

Euer Vorstand

Boris Rogowski
2. Vorsitzender

Abslippen, die Zweite

Sonnabend, 10.04.2021., morgens 09:00 Uhr. Die gleiche Prozedur wie vor zwei Wochen?

Nicht ganz. Die Temperatur knapp zweistellig, fast kein Wind, ein bisschen Nieselregen. Erneut trafen sich Eigner und Eignerinnen, wieder auf Einladung des Technischen Leiters, zum zweiten Sliptermin in diesem Jahr. Wie gewohnt wurden vor Beginn der Arbeiten die Anwesenden zur strikten Einhaltung der Maßnahmen zur Pandemieeindämmung angewiesen sowie die notwendigen Arbeitsschutzmaßnahmen erläutert.

Auf dem Programm standen neben dem Abslippen von Booten das Aufklaren des Außengeländes sowie das ab 10:00 Uhr zeitversetzt geplante Auslagern der privaten und vereinseigenen Jollen, welches durch unseren Jugendleiter Denes organisiert und geleitet wurde.

Zügig wurden Boote geslippt und Hafentrailer ins Sommerlager verholt so dass das Auslagern der Jollen gegen 10:30 Uhr beginnen konnte. Jollenregale und Zwischendeck leerten sich äußerst schnell und professionell. Selbstredend wurde auch hierbei auf die konsequente Einhaltung der Corona- und Arbeitsschutzregeln geachtet.

In diesem Jahr blieben, aus den verschiedensten Gründen, mehr Boote an Land als gewohnt. Somit musste mehr rangiert werden als allgemein üblich. Da unsere Bootshalle im Sommer dem Kinder- und Jugendsport sowie unseren Jollenseglern/innen zur Verügung steht fanden nicht alle Dickschiffe in der Halle Platz.

Bereits gegen 13:30 Uhr waren die geplanten Arbeiten abgeschlossen. Weitere 6 Boote liegen seitdem im Hafen. Auf dem Sattelplatz liegen kieloben diverse 420er und Ixylon. In der Halle steht eine beachtliche Optiflotte bereit zum Aufriggen, 3 Trainerschlauchboote warten getestet auf den ersten Einsatz in diesem Jahr. In der Halle ist jede Handbreit Fläche belegt. In den kommenden Wochen werden weitere Boote abgeslippt, so dass bis zum ersten Wassertraining sowie zur Überholung der vereinseigenen Jollen der gewohnte Platz bereit stehen wird.

Nach einer kurzen Mittagspause wurden in der Jugendgruppe Jollen-Riggs geprüft, Bootsmaterial zugeordnet und der Materialbedarf für den weiteren Aufbau unseres neuesten Straßentrailers vorgenommen. Diverse Riggs wanderten aus den Mastknaggen Richtung Steganlage und wurden auf unbemastete Boote gebracht. Nutzer von vereinseigenen Ixylon legten fest, welche Arbeiten vor dem Aufriggen am Rumpf zu erledigen sind.

Wie der diesjährige Saisonstart aussieht wird sich zeigen. Abstand und Einsicht in die Notwendigkeit sich und andere weiterhin vor Ansteckung zu schützen sind wohl die entscheidenen Voraussetzungen die bevorstehende Segelsaison ausgiebiger nutzen zu können als die des vergangenen Jahres. Mit Stolz können wir in diesem Zusammenhang auf unsere Kinder- und Jugendgruppe blicken, welche hierbei seit über einem Jahr konsequent und vorbildlich sowie mit großer Selbstverständlichkeit agiert.

Unsere Steganlage ist endlich wieder mit Booten belegt. Am Land stehen die ersten Jollen aufgeriggt bereit. Ein schöner Anblick.

Tomas Fischer, Technischer Leiter

Abslippen, die Erste.

Sonnabend, 27.03., morgens 09:00 Uhr. Zwei Wochen vor dem ursprünglich geplanten Absliptermin haben sich eine handvoll Sportfreunde/innen verabredet, um ihre Boote im Rahmen eines vorgezogenen ersten Abslippens vom Winterlager in den Hafen zu verholen.

Traditionell findet an diesem Termin, zwei Wochen vor dem Abslippen, ein Arbeitseinsatz statt an dem die Sliptechnik geprüft, Boote und Hafentrailer vorbereitet und unsere Halle beräumt werden um ein reibungsloses Abslippen zu gewährleisten. Im nunmehr zweiten Jahr nach Corona sind die Gegebeneiten jedoch bekannterweise anders als gewohnt. So wurde der Arbeitseinsatz zum Schutz unserer Mitglieder bereits vor vier Wochen abgesagt.

Mit Blick auf die stets viel zu kurze Segelsaison sowie die nicht vorhersehbare Entwicklung der Kontaktbeschränkungen gab es jedoch den Wunsch einiger Mitglieder diesen Tag für einen ersten Sliptermin zu nutzen. Der Vorstand griff den Vorschlag auf und beschloss nach eingehender Diskussion dem stattzugeben. Entscheidend hierbei war unter anderm, durch das Verteilen des Abslippens auf mehrere Termine, die Möglichkeit zu nutzen die Anzahl der jeweiligen Kontakte zu minimieren.

So standen zum Termin, auflagenkonform medizinisch maskiert und auf Abstand, die Aktiven bereit um unter Leitung des Technischen Leiters Boote zu rangieren und umzusetzen. Die Arbeiten wurden ausgesprochen routiniert und zügig durchgeführt, so dass nach knapp 2,5 Stunden 5 Dickschiffe geslippt, 2 Jollen und ein Trainerschlauchboot ausgelagert und ein Kielbboot zum Kranen in den Nachbarverein verholt waren.

Das Wetter hierbei? Heftige Böen, kräftige Schauer, kräftige Schauer mit heftigen Böen, dazwischen Sonnenschein bei 6° C (über Null!) waren nicht gerade ideale Bedingungen. Es kann schon Boshaftigkeit unterstellt werden, wenn Rasmus genau in dem Moment eine Bö einfallen läßt, an dem das letzte Bändsel am Winterplan gelöst wird oder Petrus einen Minutenschauer loslässt wenn Boote auf dem Außengelände bewegt werden. Wobei, auf dem Wasser wären dies die klassischen Anlegeböen gewesen. Da sich niemand der Anwesenden erinnern konnte wann wir beim Slippen das letzte Mal nass geworden sind, war es letztlich auch egal. Irgendwann musste es uns ja auch wieder treffen. Immerhin, es hätte auch hageln oder schneien können.

Nach insgesamt 4 Stunden liegen 6 Boote im Hafen, das Schlauchboot steht getestet und einsatzbereit in der Halle, ein 420er steht aufgeriggt auf dem Sattelplatz, eine Ixylon steht kieloben zum polieren in der Halle. Wie schon im letzen Jahr konnte festgestellt werden, dass eine kleinstmögliche Anzahl an Mitwirkenden (sofern aus Sicht der Arbeitssicherheit ausreichend) dem Ablauf eher förderlich sind. Ein Dankeschön an alle Beteiligten: Während der gesamten Zeit Abstand zu halten und ausnahmslos maskiert zu arbeiten war eine Herausforderung, besonders im Regen und mit Sehhilfe auf der Nase. Weiterhin ein Dank allen Eigner/innen deren Boote für das Hallentetris an diesen Tag bewegt werden durften.

Sofern es keine verschärften Auflagen zur Kontaktbeschränkung gibt geht es in zwei Wochen mit dem Abslippen in der Segelgemeinschaft Wendenschloss weiter. 10.04.2021, 09:00 Uhr, bei (fast) jedem Wetter.

Tomas Fischer, Technischer Leiter

Senat hält Abslippen für möglich

Mit Schreiben vom 11. März 2021 hat die Senatsverwaltung für Sport zur Ausübung des Wassersports nach den Regeln der 2. Impfschutzmaßnahmenverordnung vom 4. März 2021 Stellung genommen. Der Berliner Segler-Verband hat das Schreiben auf seiner Homepage veröffentlicht.

Kurz zusammengefasst: Arbeiten an Booten und Abslippen sind nach Ansicht des Senats unter Beachtung der Abstandsregeln und des Tragens einer Mund-Nasen Bedeckung – in der Halle einer medizinischen Gesichtsmaske – möglich. Aktivitäten sozialer Art sind das leider noch nicht.

Euer Vorstand freut sich darüber, dass der Berliner Segler-Verband und der Landessportbund für unsere Interessen eintreten und berät über die konkrete Umsetzung bei der SGW in seiner kommenden Sitzung.

Und das wird 2021!

Jahresterminplan 2021 jetzt online

Liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde,

während die Nachrichten über die Corona bedingten Einschränkungen des Alltags nicht besser werden, möchte Euer Vorstand seine Zuversicht mit Euch teilen, dass wir auch in 2021 eine ansehnliche Segelsaison verbringen und ein Vereinsleben gestalten können. Wir haben daher den SGW Jahresterminplan 2021 für Euch zum Download bereit gestellt. Freut Euch mit uns auf die schönste Nebensache der Welt!

Euer Boris

Boris Rogowski, 2. Vorsitzender

Das war 2020

Das vergangene Jahr wurde maßgeblich durch den Ausbruch des Corona-Virus beeinflusst. Unser Vereinsleben musste sich den wechselnden Verordnungen und den damit verbundenen Auflagen unterordnen. Das hieß für die Mitglieder der Segelgemeinschaft Wendenschloss in jedem Bereich Abkehr von Gewohntem und Bewährtem.

Gemeinsame Einsätze waren nur äußerst eingeschränkt möglich. Somit beschränkten sich die Aktivitäten auf das Minimum an notwendigen Arbeiten zur Erhaltung des Vereinsbetriebes welche mit der kleinstmöglichen Anzahl an Mitgliedern sowie entsprechend der jeweils aktuellen Auflagen zur Ausbreitungseindämmung des SARS-CoV-2 Virus durchgeführt wurden. Auf die Einberufung von Arbeitseinsätzen und Gemeinschaftsarbeiten in gewohntem Rahmen musste in diesem Jahr gänzlich verzichtet werden.

Der Start in die Saison verlief sehr verzögert. Nach Schließung alles Köpenicker Vereine durch das Bezirksamt Treptow/Köpenick Ende März war das Betreten des Vereinsgeländes ausschließlich für Kontrollen von Gebäuden, Außengelände, Steganlage und technischen Einrichtungen gestattet. Langsam und schrittweise wurden ab Mai unter Auflagen die Öffnung der Sanitärräume, der eingeschränkte Trainingsbetrieb, die Nutzung des Außengeländes sowie die Öffnung der Kombüse möglich. Die Messe muss leider weiterhin geschlossen bleiben. Die Überprüfung der Wasserversorgung gemäß Trinkwasserschutzgesetz wird weiter durchgeführt.

Der Kinder- und Jugendsport startete entsprechend und sehr verhalten unter den jeweils zulässigen Bedingungen. Das Auslagern und Abslippen der Boote konnte ab Mai mit umfangreichen Auflagen und kleinsten Arbeitsgruppen bewerkstelligt werden. Trotz veränderter Bedingungen sowie der getroffenen Sicherheitsmaßnahmen zum Infektionsschutz verliefen die Arbeiten routiniert und reibungslos.

Arbeiten zur Bootsüberholung waren längere Zeit nicht möglich. Einige Eigner/innen nutzten die Unsicherheit zum Saisonbeginn um ihre Boote für die Saison in der Halle zu belassen und einer umfangreichen Überholung zu unterziehen. Obwohl mehr Boote in der Halle verblieben als geplant konnte ausreichend Platz für Trainingsbetrieb und vereinseigene Boote geschaffen werden.

Zur Hochzeit der Kontaktbeschränkungen rammte Anfang Mai ein Chartermotorboot unsere Steganlage und verursachte glücklicherweise ausschließlich Schäden an Rammschutzbohle und Gitterrosten. Dem Zufall ist es zu verdanken, dass Mitglieder Augenzeugen des Vorfalls waren und der Verursacher somit bekannt wurde. Reparatur und Schadensersatz stehen aus, da sich der Bootsführer (nicht im Besitz eines Sportbootführerscheines) außer Stand sieht die Schadenshöhe zeitnah zu begleichen da er keine entsprechende Versicherung für derartige Schäden abgeschlossen hatte.

Die kurz vor dem Aufslippen 2019 angefertigten Hafentrailer für zwei Schlauchboote wurden im Mai optimiert, feuerverzinkt und in Betrieb genommen.

Ende Juni wurde unsere Slipanlage per Tauchereinsatz eingehend inspiziert. Ergebnis: Im 21. Betriebsjahr keine Beanstandungen hinsichtlich Lage und Zustand.

August: Es erfolgte die teilweise Neuinstallation der Elektro- und Wasserinstallation am Bollwerk. Die verbauten Befestigungselemente hatten über die Jahre Wind und Wetter nicht mehr Stand gehalten. Unsere RWA-Anlage wurde durch ein Fachunternehmen geprüft und der zugehörige Regensensor nach Ausfall ausgetauscht.

Vor dem Start ins Trainingslager der Kinder- und Jugendlichen in Greifswald/Wiek wurden unsere Schlauchboote mit demontierbaren Positionsleuchten ausgerüstet, um auch auf Seegewässern gesetzeskonform einsatzfähig zu sein.

Die im vergangenen Jahr gegründete Arbeitsgruppe „Bootswaschplatz“ hat zur Saisonmitte ein Projekt für eine Wasserauffanganlage vorgestellt. Auf Beschluss der Mitgliederversammlung im August wurde das Vorhaben mittels Nachtragshaushaltes bestätigt und der Baubeginn noch für das laufende Jahr freigegeben. Nach nur vier Arbeitseinsätzen der Arbeitsgruppe konnten das Bauvorhaben bereits Mitte September abgeschlossen werden. Nach Anschaffung zweier IBC sowie einer Hebeanlage wurde die Anlage zum Aufslippen in Betrieb genommen und erfüllt alle Anforderungen.

Ende September trafen sich Jugendliche und Trainer auf Einladung des Technischen Leiters nach dem Training zu einem Brainstorming zum Thema Neugestaltung des Außengeländes. Viele gute Ideen wurden aufgenommen um unser Vereinsgelände zu optimieren. Spontan entwickelten sich weitere Vorschläge zu Stegbau, Raumnutzung und Sliptechnik. Nach der Ordnung und Priorisierung der Ergebnisse des Abends wird es eine weitere Runde zur Erarbeitung eines abgestimmten Gestaltungsvorschlages geben.

Zur Vollendung der im vergangenen Jahr erfolgten Modernisierung der Sanitärräume wurden weitere individuelle Bad-Ausstattungen in Auftrag gegeben und installiert.

Der seit langem geplante und zu Gunsten anderer Investitionen verschobene Austausch der Lichtkuppeln unserer RWA-Anlage wurde im Oktober unter fachkundiger Leitung in Eigenleistung in Angriff genommen und erfolgreich abgeschlossen.  

Mittlerweile obligatorisch wurden, jeweils durch zertifizierte Berliner Fachunternehmen, im Frühjahr unsere Eichen gegen Befall durch Eichenprozessionsspinner behandelt und anfallendes Laub im Dezember entsorgt.

Im vergangenen Jahr konnten wieder neue Boote in der SGW begrüßt werden. Anfang April stand eine Ixylon in Bestzustand als erstes Boot auf unserem Vereinsgelände. Im Juni tauschte unser Jugendleiter seinen FD gegen einen Carbon-Mast mit modernerem FD im Anhang. In der Saisonmitte konnten wir neue Mitglieder in unseren Reihen begrüßen. Eine Sportina 680 sowie ein Vollholz-Pirat gehören seitdem zum Bootsbestand. Weit vor dem Start der Segelsaison wechselte eine Jantar 21 innerhalb der SGW die Eigner.

Während der Saison konnte ein weiterhin verstärktes Interesse an unserem Verein durch Gastlieger, angereist sowohl auf eigenem Kiel als auch per Trailer, verzeichnet werden. Auch die Nachfrage zur Nutzung unserer Slipanlage durch vereinsfremde Wassersportler hält wie in den letzten Jahren an.

2020 war in jeder Hinsicht ein Jahr, welches die Mitglieder der SG Wendenschloss in außergewöhnlicher Art und Weise forderte. Wie in allen anderen Bereichen des Lebens waren besonders Geduld, Verzicht und Einsicht gefragt. Hoffen wir auf ein neues Jahr, sowohl mit Rückkehr zu gewohntem als auch der Weiterentwicklung neu entdeckter Möglichkeiten.

Allen Freunden und Mitgliedern der Segelgemeinschaft Wendenschloss eine erfolgreiche und, vor allem, gesunde Segelsaison 2021.

Tomas Fischer                                                                                

Technischer Leiter

Ehrung für Vorstandsarbeit

Für ihre langjährige Tätigkeit im Vorstand der SGW wurden unsere Sportfreunde Inis Adloff, Michael Baldauf, Tomas Fischer und Andreas Adloff mit der Ehrennadel des Landessportbundes Berlin in Bronze, Silber und Gold ausgezeichnet. Zusammen können die Sportfreunde auf 87 Jahre Vorstandsarbeit stolz sein. Tolle Leistung, tolles Team!

Bericht Trainingslager Greifswald 2020

Auch dieses Jahr rollten wir wieder los mit Sack und Pack, vielen Hängern und jeder Menge guter Laune, jedoch eine Woche früher als sonst. Dies hatte den Hintergrund, dass es erstmals nach Greifswald gehen sollte und im „Maritimen Jugendwerk Greifswald“ leider später kein Platz mehr sein sollte. Macht nichts, dachten sich 12 aktive Segler und 9 Betreuer bzw. Trainer plus eine Nachwuchsseglerin 2027, dann eben jetzt schon fahren.

Nachdem wie immer freitags zuvor alle Boote verladen wurden, konnte es am Samstag im langen Konvoi Richtung Ostsee gehen. Wie immer wurde man auf dem Weg recht nett beäugt, was wir denn da machen mit 4 Motorbooten, 4 420ern und 4 Optis. Aber das kennen wir ja schon und belächeln es gekonnt. Am Gelände angekommen wurden wir sofort sehr nett empfangen von den Majuwi-Mitarbeitern und uns die Plätze gezeigt. Das war im Gegensatz zu den vergangenen Jahren echter Luxus: ca. 200m vom Bett bis zum Boot. Die Boote wurden fachmännisch aufgebaut – mittlerweile sitzt bei den meisten ja schon jeder Handgriff und die Zimmer schnell aufgeteilt, sodass sich am Abend alle entspannen konnten.

Ab Sonntag ging es dann los mit dem Training. War am 1. und 2. Tag noch „Anfängerwind“, sprich nette 3 Bft., ging es ab Dienstag richtig ab und wir hatten mindestens 4 Bft. Wind am Tag – wurde sich ja so gewünscht letztes Jahr (siehe Trainingslagerbericht 2019). Das hieß für alle hauptsächlich Techniktraining, um zu lernen, wie man mit dem vielen Wind so umgehen kann, dass es einen nicht immer wieder umhaut. Hierbei waren wir Trainer wirklich erstaunt, wie wenig Jammern oder Ängstlichkeit dabei waren. Sowohl im Opti als auch im 420er konnte so sehr ausgiebig trainiert werden, bis die Muskeln brannten. Auch Welle hatten wir zumindest an einem Tag, sodass wir auch das Geschaukel ausprobieren konnten. Wir Trainer können dazu nur sagen: Hut ab, was da geleistet wurde, die Aktiven haben das wirklich toll gemacht!

Auch die Trainer hatten ihren Spaß und durften in 2 Abendeinheiten ebenfalls mal wieder auf dem 420er segeln und zeigen, ob sie das denn selbst noch alles können, was sie da so beibringen. Bis auf einige blaue Flecken kamen dabei auch alle gut davon.

Ganz so glimpflich ging es bei der Trainerwettfahrt leider nicht aus. Wieder einmal hatten sich die Jugendlichen tolle Spiele ausgedacht. So mussten die Trainer zuerst um die Wette einen Jugendherbergssaft trinken und sich dann gegenseitig abwerfen. Hierbei kam es zu einem kleinen Unfall, bei welchem sich Tony den Knöchel verletzte, sodass der Rest der Trainerwettfahrt leider abgebrochen werden musste. Nichtsdestotrotz konnte am Freitag ein Siegerteam der Trainer gekürt werden, genauso wie die Aktiven ihre Siegerehrung am Abend hatten. Hierfür hatten sie sich noch am letzten Tag so richtig ins Zeug gelegt und bei insgesamt 3 Wettfahrten ihre letzte Kraft gegeben. Mittlerweile gut an den vielen Wind gewöhnt, konnte in spannenden Rennen der Beste ermittelt werden. Man merkte allen Aktiven am Ende an, dass wir eine intensive und trainingsreiche Woche hinter uns hatten und trotzdem stand allen noch ein Lächeln im Gesicht.

Am Freitagnachmittag wurde dann noch verladen, sodass es Samstagvormittag sehr entspannt wieder in Richtung Heimathafen gehen konnte. Dort merkten wir dann den (winzigen) Nachteil des Segelns auf der Ostsee: Hinterher musste noch alles vom Salz befreit werden, sodass jedes Segel, jede Rolle und jede Schot nochmals ordentlich gewaschen wurde, bevor es in die Halle ging.

Insgesamt war es wieder eine sehr schöne und leider viel zu kurze Woche, bei welcher schon wieder der Satz „Das läuft so verdammt ruhig und gut – alle verstehen sich, alle wissen, was zu tun ist, keiner weint oder meckert – wie geht denn das?“ am Trainertisch fiel. Wir bedanken uns recht herzlich bei allen Aktiven, dass diese Woche auch für uns sehr entspannt und spannend war, was den Aufwand, aus allen Ecken Deutschlands angereist zu kommen auf jeden Fall entschädigt.

Auf ein Neues in 2021 – das Datum (31.7.-7.8.) ist hoffentlich schon bei allen fett im Kalender eingetragen.

Ilka Buchmann, SGW