Trainingslager Greifswald 2022

Auch dieses Jahr war es wieder so weit und wir sind in der letzten Sommerferienwoche ins Segeltrainingslager an den Greifswalder Bodden gefahren. Am Tag vor der Abfahrt haben wir uns getroffen, alle Boote fertig abgebaut, verladen und alles weitere Wichtige zusammengepackt. Am Samstag um 10 haben wir dann alle Boote an die Autos gehängt und es ging los. Kaum da haben wir sofort begonnen alles aufzubauen und uns einzurichten. Insgesamt waren wir 13 Optis, 8 ½ 420er und 7 TrainerInnen aus mehreren Vereinen: SGW, TSG, YCW und DJC. Organisiert wurde das Trainingslager wie immer von der SGW. Wir waren bei den 420ern eine wirklich große Trainingsgruppen und auch gut durchmischt, mit unterschiedlichen Leistungsniveaus. So konnte man gegenseitig gut voneinander lernen und hatte auch die Möglichkeit, die eine oder andere Wettfahrt mit etwas größerem Startfeld gegeneinander zu fahren.

Die Optis wurden in drei Gruppen unterteilt und von Maxi, Fabi, Tina, Ravi und Marco betreut. Bei den Größeren ging es eher um den Feinschliff der Manöver und Taktik, bei den Jüngeren beschäftigte man sich eher mit Bootsgefühl und damit, einen groben Überblick über das Wasser und den Wind zu bekommen.

Die 420er waren lose in 2 Gruppen unterteilt. Die neueren Teams, wurden von Ilka betreut. Ilka kam nur für das Segeltrainingslager die über 1000 Kilometer vom Bodensee hochgefahren und ist sogar mit Partner Fabi und Baby Linus gekommen. Die größere Gruppe der Fortgeschrittenen wurde von Denes betreut.

Der Tag war wie auch in den letzten Jahren sehr eng durchgeplant. Morgens konnte wer wollte schon vor dem Frühstück Frühsport, wie zum Beispiel Yoga machen oder Joggen, die meisten haben jedoch lieber etwas länger geschlafen. Nach dem Frühstück mussten wir uns alle beeilen schnell die Boote rausfahrfertig zu machen und uns umzuziehen, um so viel Zeit wie möglich auf dem Wasser verbringen zu können. Nach einer kurzen Besprechung ging es dann aufs Wasser. Je nach Training ist man dann etwas näher am Hafen geblieben oder auch mal weiter rausgefahren, wo der Wind und die Wellen stärker waren. Den Großteil der Woche hatten wir großes Glück mit dem Wind. Wir haben auf dem Wasser Manöver und Starts geübt, viele neue Techniken gelernt, konnten bei kleinen Wettfahrten unser neues Wissen anwenden und auch unsere Taktik mit Gegnern erproben. Als etwas mehr Wind war, sind wir aber auch mal nur so aus Spaß eine längere Strecke nach draußen gefahren und konnten auch mal einfach das Schnellfahren genießen.

An den letzten beiden Tagen der Woche sind die 420er und Optis Wettfahrten gefahren, um das gegenseitige Können zu testen und alles neu Gelernte noch einmal anzuwenden. Wenn der Wind einmal nicht mitgespielt hat, haben wir die Zeit auch immer gut genutzt, entweder für Trockenübungen an Land oder auch für die eine oder andere Theorieeinheit (zum Beispiel das Wiederholen des gesamten Flaggenalphabets).

Mittags fuhren wir für eine kurze Mittagspause immer rein, wo wir unsere Lunchpakete essen und uns kurz ausruhen konnten. Wer Lust hatte konnte, sich auch das ein oder andere frische Fischbrötchen oder ein Eis holen. Ausgeruht hat sich in diesem Trainingslager jedoch niemand lange und es ging noch für eine Nachmittagseinheit raus. Abends hieß es dann schnell Boote fertig machen und gründlich duschen, da das Bodden-Wasser leider mit Blaualgen belastet war. Nach dem Abendessen gab es meist eine kleine Boots-Bastel- und Reparatureinheit und anschließend haben wir uns getroffen, um gemeinsam den Tag auszuwerten. Dazu haben die Trainer teilweise Fotos und Videoaufnahmen vom Training gemacht und so konnten wir daran sehr gut die Besprechung machen. Diese Auswertung wurde teilweise so gründlich, dass wir auch mal bis 21 Uhr noch dort saßen. Auch wenn es etwas anstrengend war, war es aber superwichtig, hilfreich und man hat sehr viel dabei gelernt.

Zwischenzeitlich bekamen wir auch Besuch von Tony, Isy und Baby Finja aus der SGW, welche während ihres mehrwöchigen Segeltörns einen Zwischenstopp bei uns gemacht haben.

Am vorletzten Tag gab es wie immer eine Trainerwettfahrt wo wir unsere Trainer mal etwas herumscheuchen können, so wie sie es auch immer mit uns machen. Hierbei gab es diesmal einen Parkour mit nassen Schwämmen und anschließender Wasserbombenschlacht und eine Aerobic-Choreo, die sich die Trainer, inklusive Kostümen, ausdenken und vor der gesamten Gruppe präsentieren mussten. Wir hatten zwar nur wenig Zeit uns diese Wettfahrt auszudenken, aber trotz viel Chaos hatten alle (und hoffentlich auf die Trainer) sehr viel Spaß!

Ich persönlich finde, dass das Trainingslager wieder großartig geworden ist. Es ist einfach schön zu sehen, wie man nochmal mehr als Gemeinschaft zusammenwächst und sich auch mit anderen Vereinen enger anfreundet. Jeder hilft jedem und man hat auch wirklich das Gefühl dazu zu gehören, egal ob man erst seit ein paar Wochen segelt oder schon seit Jahren dabei ist, ob man jetzt Opti oder 420er segelt oder aus welchem Verein man kommt.

Zum Glück konnten wir die Woche mit kaum Verletzen, heilen Booten, viel Spaß und einer Unmenge an neuem Wissen und Können beenden. Ich denke mal ich kann für alle Sprechen und sagen, dass wir uns schon sehr auf das nächste gemeinsame Trainingslager freuen!

Ein großer Dank geht natürlich an alle Trainer, denn so etwas zu organisieren ist doch immer sehr kompliziert, Zeitintensiv und anstrengend. Zusätzlich machen das alle auch noch ehrenamtlich und opfern eine Woche Urlaub nur dafür, dass wir alle eine schöne Zeit haben – vielen Dank dafür!

Svenja Stefanski – 420er, SGW

LJM Brandenburg – 420er – Platz 1 & 2

Bei der diesjährigen Brandenburger Meisterschaft im 420er konnten wir die Plätze 1 & 2 für uns verbuchen!

Bei Hack am Samstag und etwas gutmütigeren Bedingungen am Sonntag, konnte mit einem gut besetzten Feld von 23 Booten, erstmalig auf dem Wolziger See, die LJM Brandenburg ausgesegelt werden. Unsere Freunde vom SC Krüpelsee schafften es auch auf ungewohntem Gelände in Blossin eine hervorragende Regatta für uns zu organisieren.

Glückwunsch an die Sieger zum herausragenden Ergebnis!


TeilnehmerInnen: Christoph & Lina, Niels & Niklas

Betreuung: Ravi / Denes

https://www.manage2sail.com/DE-DE/event/LJM2022#!/results?classId=420er

Optimalcup 2022 – 420er

Auch in diesem Jahr ging es für die 420er (zusammen mit unseren Optis) wieder zum Optimalcup an die Müritz. Mit drei SGW Teams und jeweils einem Team von TSG/DJC und YCBG solltes es nach der Anreise am Freitag, Samstag nach der Steuermannsbesprechung aufs Wasser gehen. Auf Grund einer amtlichen Warnung und draußen auf der Müritz unberechenbaren Verhältnissen, wurden die angesetzten Wettfahrten jedoch zunächst verschoben und später für den Samstag gänzlich abgesagt. Zumindest eine kurze Trainingseinheit konnten wir dann aber doch noch einschieben.

Danach hieß es früh ins Bett, da sämtliche Wettfahrten auf Sonntag verlegt und der Start auf 09:00 (!) vorgezogen wurde. Das hieß mit der Müritz-typischen langen Anfahrt zum Regattagebiet Frühstück um 06:00…

Auf dem Wasser konnten wir dann aber bei anfangs noch ordentlich Wind, später weniger und schwierigen Bedingungen, zumindest drei der geplanten vier Wettfahrten segeln. Die Plätze 13, 14 und 16 waren am Ende unsere:

TeilnehmerInnen: Christoph & Lina, Niklas & Niels, Leoni & Svenja

Betreuung: Denes

https://www.raceoffice.org/data/7776310773.pdf

Berliner Meisterschaft FD 2022

Die Berliner Meisterschaft im FD fand dieses Jahr wieder am Wannsee statt und wurde vom BYC ausgerichtet. Zusammen mit H-Boot, Drachen, Dyas und J70 konnten wir ein super Regattawochenende bei, für berliner Verhältnisse, hervorragenden Bedingungen verbringen.

Am Ende sprang für uns ein 10. Platz raus, mit dem wir beim sehr hochklassigen berliner FD-Feld mehr als zufrieden sind und uns tatsächlich zum Saisonstart selbst etwas überrascht haben.

https://www.manage2sail.com/de-DE/event/FW22#!/results?classId=52633d8d-48ea-4e38-96ee-bf817256e33e

Denes & Niels, FD 131

Hugo-Bräuer-Preis 2022 – 420er

Mit ordentlich Druck am Samstag und Schweinetreiben am Sonntag fand der diesjährige Hugo-Bräuer-Preis beim WSV statt. Es kam ein recht ordentliches Startfeld von 17 420ern zusammen, wir waren mit zwei Teams vertreten. Am Ende des Wochenendes konnten wir die Plätze 4 und 13 für uns verbuchen.

TeilnehmerInnen: Lina & Christoph, Niels & Niklas

Betreuung: Denes

https://www.raceoffice.org/data/5079396786.pdf

Trainingslager Greifswald 2021

Wie jedes Jahr haben wir wieder eine Woche Sommertrainingslager gemacht. Dieses Jahr sind wir wieder zum MaJuWi nach Greifswald an den Greifswalder Bodden gefahren. Wir sind am Samstag, dem 31.07.21 angereist und am 07.08.21 abgereist. Dabei waren 5 Optis und 7 ½ 420er, also insgesamt20Jugendliche und Kinder plus 8 Trainer/Betreuer und zwei Kleinkinder aus4 verschiedenen Vereinen (SGW, TSG, DJC und YCW).

Wir sind morgens am Samstag mit aufgeladenen Booten und vollgepackten Autos losgefahren. Nach dreieinhalb Stunden waren wir endlich da und haben direkt bei Regen unsere Boote abgeladen und sofort aufgebaut. Zum Glück war das aber auch der einzige Schlechtwettertag und wir hatten den Rest der Woche mehr oder weniger gutes Wetter.

Anschließend hatten wir Zeit auszupacken und unsere Unterkunft zu erkunden. Wir waren in Mehrbettzimmern untergebracht, teilweise sogar mit Meerblick! Unser gemeinsamer Besprechungsraum war sehr toll! Dieser ist eigentlich eine Bar/Clubraum gewesen, welcher komplett von uns genutzt werden konnte. Von hier aus konnten wir sehr schön auf die Slipanlanlage mit unseren Booten sehen und hatten sogar Platz wie im Kino, um die Auswertungsvideos vom Tag anzusehen. Wir haben dann noch gemeinsam in der Mensa zu Abend gegessen, dort gab es auch jeden Tag ein Frühstücksbuffet, an dem wir uns Lunchpakete für das Mittagessen schmieren konnten und ein warmes, leckeres Abendessen.

Wir sind auf einem geschützteren Teil des Greifswalder Boddens (ein Zipfel davon, namens Dänische Wieck) gesegelt. Dort gibt es zwar die gleichen Windbedingungen, jedoch kleinere Wellen. Gut für uns, da viele – insbesondere die Optis – noch nie mit Welle gesegelt sind. Gemeinsam mit uns waren auf diesem Teil des Boddens noch weitere Jugendboote vom Wannsee unterwegs.

Jeden Tag wurden wir morgens geweckt, gerne auch etwas früher wenn man Morgensport machen wollte, zum Beispiel Schwimmen, Joggen, Yoga, an einem Tag kurzes spaßiges “Aerobic-Sportprogramm”, dann gabs Frühstück. Anschließend direkt schnell Boote aufbauen, umziehen und nix wie raus aufs Wasser. Das Training war in einen Vormittags- und Nachmittags Block gegliedert, dazwischen gab es eine Pause in der wir reingefahren sind und ein schnelles Lunch gegessen haben. Manchmal sind wir auch Fischbrötchen essen gegangen, die in Greifswald natürlich SEHR lecker waren. Nach einer kurzen Erholungspause, in der man an Booten basteln, schlafen oder einfach nur entspannen konnte, sind wir wieder rausgefahren. Nachmittags gab es ab Mitte der Woche Wettfahrten, vorher auch Technik und Taktik/Strategie Training bis zum frühen Abend. Nach dem Reinfahren haben wir Boote abgebaut, abgedeckt, uns umgezogen und haben zu Abend gegessen. Anschließend gab es freies Programm: Draußen sitzen und singen bei Gitarrenspiel, Karten spielen oder sich einfach nur unterhalten. Alle waren meist aber schon sehr geschafft vom Tag und wir sind immer relativ früh schlafen gegangen.

Das Besondere am Greifswalder Bodden war, dass wir zu Bedingungen segeln konnten, die es bei uns auf der Dahme normalerweise nicht gibt. Wir haben zum Beispiel Manöver bei Starkwind (bis zu 7 bft) und dazu noch Welle (über 1m) geübt. Dazu gab es immer einiges an Strategie- und Taktikübungen, da dieses Revier natürlich deutlich größer und weitläufiger ist als unseres. Der Wind war konstanter und man konnte zum Beispiel nicht mehr so stark mit Landeinflüssen arbeiten. Ab Mitte der Woche sind wir auch viele Trainingsregatten gefahren. Dies war sehr gut, da wir ja noch drei weitere 420er aus anderen Vereinen dabei hatten. Es wurde auch eine Opti-Wettfahrt mit der Trainingsgruppe vom Wannsee organisieren und so auch für die kleineren ein gutes Regattafeld hinbekommen.

An einem Tag sind wir bis zu den zwei ehemaligen kleinen Bohrplattformen auf den Bodden gefahren und haben dort Training gemacht. Das war sehr schön und hat Spaß gemacht, da wir mal bei Wind eine sehr lange Strecke fahren konnten. Zu unserem Leid haben diese Plattformen sehr stark gestunken, da sich dort hunderte Möwen eingenistet haben.

Jeden Abend nach dem Training gab es neben der kurzen Zwischenauswertung mittags eine sehr gründliche Nachbesprechung. Dazu hatten die Trainer während des Trainings Videos und Fotos von uns beim Segeln gemacht. Dieses Material haben wir nun ausgewertet und über das gesprochen, was wir gut gemacht haben und was vielleicht verbesserungswürdig ist. Das war sehr hilfreich da es nochmal etwas anderes ist sich selbst von außen einmal Beobachten zu können.

Am Donnerstag haben sich unsere Trainer – wie es bei unserem Trainingslager Tradition ist – etwas Lustiges für uns ausgedacht. Jedes Jahr gibt es die sogenannte Neptuntaufe. Dabei kriegen wir einige lustige Aufgaben und am Schluss werden einige Kinder auf einen neuen Namen getauft. Um uns “zu rächen” gab es auch noch von uns selbst organisiert eine “Trainerwettfahrt”. Dabei haben diesmal die Trainer Aufgaben bekommen, die sie zur Belustigung aller Beteiligten erfüllen sollten.

Am Ende der Woche gab es für alle eine Siegerehrung für die Trainingsregatten, die wir in der Woche gefahren sind, wo jeder ein Trainingslager T-Shirt, eine Urkunde und einen kleinen Preis erhalten hat.

Am letzten Tag hieß es dann wieder Abbauen, Packen, Abfahrt. Dies war natürlich sehr schade, denn die Woche war echt schön (wenn auch super anstrengend) und ist für alle Beteiligten leider viel zu schnell vorbei gewesen. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr

und das Trainingslager 2022!!

Vielen Dank an unsere Trainer und das Land-Team!

Svenja und Niels Stefanski, SGW 420er

Von Hygienekonzepten, digitalem Training und Akku-Baustrahlern – Wie Kinder- und Jugendsport 2020 dann doch irgendwie stattfand

… und dann war halt doch auf einmal Pandemie, so richtig und nicht nur irgendwo weit weg. Wintertraining, Theorieeinheiten, alles ab Mitte März abgesagt. Das lässt sich natürlich, wenn auch unschön, noch halbwegs verkraften, aber spätestens als der Frühling sich dann doch nachhaltig breitzumachen schien, fingen beim Blick aufs Wasser die Finger an zu kribbeln und es drängte sich die Frage auf: Wie und wann können wir endlich wieder trainieren? Dazu hier ein kurzer Abriss, wie Kinder- und Jugendsport in der SGW 2020 dann irgendwie doch stattfinden konnte.

Gut, wir konnten uns nicht mehr treffen, also fix die Kommunikation zwischen den TrainerInnen auf voll-digital umgestellt, soweit kein Problem. Kontakt zu den Eltern und Aktiven wie immer zu dieser Zeit per E-Mail. Nach über zwei Monaten genauster Lektüre aller Verordnungen und deren Änderungen zeichnete sich Ende Mai langsam ab, dass in naher Zukunft die Möglichkeit bestehen könnte, wieder in irgendeiner Form Training durchführen zu können.

Ein Punkt war uns aber von vornherein klar: Wir als Kinder- und Jugendsport haben sowohl eine große Verantwortung den Aktiven und TrainerInnen gegenüber, als auch eine nicht zu unterschätzende Vorbildfunktion. Alles, was wir in dieser Situation machen, muss sich also mindestens strikt im Rahmen der geltenden Richtlinien bewegen und wenn sinnvoll, auch über diese hinaus Regeln schaffen, um für alle ein sicheres Training zu gewährleisten. Soweit klar, also zunächst Voraussetzungen schaffen:

In virtueller Sitzung wurde durch die TrainerInnen ein umfassendes Hygienekonzept für den Kinder- und Jugendsport erstellt und später vom Vorstand bestätigt. Dieses behielt mit kleineren Anpassungen bis zum Ende der Saison Gültigkeit. Neben den ohnehin geltenden Regeln zu Abstand und generell vernünftigem Verhalten in einer Pandemie und ohne an dieser Stelle das komplette Konzept abdrucken zu wollen, waren uns dabei unter anderem folgende Punkte besonders wichtig: Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes fast immer, wenn wir nicht auf dem Boot sitzen (also effektiv: an Land), einzelnes Betreten von sanitären Anlagen, kein Verleihen von persönlicher Ausrüstung, nochmals erhöhter Abstand untereinander bei Besprechungen, lückenlose Anwesenheitsdokumentation, und noch einiges mehr.

Gut, Konzept steht, Vorstand nickt, nun mussten wir an sich nur noch warten, bis es losgehen darf. Als es dann Anfang Juni tatsächlich so weit war, dass auch letzte uns die Suppe-versalzende Regelungen (Stichwort Umziehen auf dem Gelände) aufgehoben wurden, stellten sich vor dem ersten Training dann aber schon die Fragen: Wird das Konzept aufgehen? Gelingt es den TrainerInnen es umzusetzen? Und wie wird das Ganze von den Aktiven aufgenommen und befolgt?

Die kürzest mögliche Antwort darauf lautet: Ja!

Nachdem unsere Regeln schon vorher kommuniziert und zu Beginn des Trainings besprochen wurden, war es sehr eindrucksvoll zu beobachten, wie sich alle Altersgruppen, vom Opti-Anfänger bis zur 420er Seglerin wie selbstverständlich penibelst an alle Vorsichtsmaßnahmen hielten, sich sogar gegenseitig daran erinnerten. Vom ersten bis zum letzten Training gab es kaum Situationen, in denen ein Trainer mal eine Augenbraue heben musste. Alle waren froh segeln zu können, wen stören da schon so ein paar Zusatzregeln: Maske auf, Hände waschen, Anmelden, Boot aufbauen, warten bis Platz zum Umziehen frei ist, Besprechung im extra großen Besprechungskreis, Boot ins Wasser (vorher schnell die Maske in die Tasche), Training, alles noch einmal rückwärts, Applaus, nach Haus.

So einfach kann es tatsächlich sein, wenn TrainerInnen mit gutem Beispiel vorangehen, alle mitmachen und sich einig sind, dass wir vor allem einfach segeln wollen. Anerkennende Blicke einiger erwachsener Sportsfreunde gibt’s dann sogar noch obendrauf.

Nun, zugegebener Maßen war der Anfang für die 420er ein wenig holpriger. Da unsere speziellen Bedürfnisse als Segler, vor allem im Zweihand-Bereich, natürlich eine Weile brauchten, bis diese auch in den entsprechenden Verordnungen Berücksichtigung fanden, mussten wir hier noch etwas Zeit überbrücken. Jemandem zu versuchen weiszumachen, auf einem 420er permanent den zu diesem Zeitpunkt auch im Sport geltenden Mindestabstand einhalten zu können, hielten wir für sehr weit hergeholt. Es war nicht an uns über Sinn und Unsinn geltender Verordnungen zu befinden, also Alternativprogramm mit Abstand: Sport im Freien, Fein-Tuning der 420er und endlich mal wieder auf Einhand-Booten segeln, auch wenn der Opti für einige schon ein wenig eng geworden ist. Ein paar Wochen später wurden die Regelungen angepasst und es ging endlich wieder auf größere Boote.

Und so ging es dann durch den Sommer Richtung Herbst. Unser Trainingslager in Greifswald konnte nach geltenden Regeln fast normal stattfinden, solange wir unter uns blieben und uns an die geltenden Hygieneregeln hielten. Zum Ende der Saison wurden wir sogar noch mit ein paar wenigen stattfindenden Regatten belohnt, allesamt mit hervorragenden Hygienekonzepten.


Schöne Saison an sich; ein bisschen spät angefangen, ein paar mehr Regatten und Feiern im Verein wären schön gewesen, aber am Anfang des Jahres hätte noch niemand gedacht, dass wir 2020 überhaupt aufs Wasser kommen.

Den Sommer über konnten wir davon profitieren, dass eigentlich alles was wir machen draußen stattfindet. Nun nahte aber der Winter und die Marschrichtung war relativ schnell absehbar. Also Anfang Oktober wieder virtuell zusammensetzen und überlegen, was sinnvoll möglich ist:

Obwohl zu diesem Zeitpunkt noch im Rahmen des gesetzlich Möglichen, wurde nach ausgiebiger Abwägung ein Training wie sonst in der Sporthalle von vornherein ausgeschlossen. Zu viele Leute aus zu vielen Schulen und Umfeldern auf zu wenig schlecht belüftetem Raum: Fällt flach. Alternativen? Geeigneten Platz suchen, gegen die Dämmerung mit Akku-Baustrahlern ausleuchten und solange das Wetter mitspielt zumindest eine stark verkürzte Einheit Sport in der Woche anbieten, ergänzt durch Lauf und/oder Fahrradgruppen. Platz gefunden, ausgeleuchtet, abgesagt. Noch bevor wir unseren Plan umsetzen konnten, schwappte die erwartete Welle dann doch schneller als gedacht über uns und die nun wieder geltenden Kontaktbeschränkungen machten uns einen nachhaltigen Strich durch die Rechnung.

Also nun ein ganzer Winter ohne Sport, Theorie und vor allem ohne uns zu sehen? Kurz gesagt: Nö! Wir entschieden uns das Ganze mit zwei Konzepten anzugehen, da unsere Pläne für die Älteren nicht sinnvoll für die Jüngeren durchführbar erschienen. Die Idee für Beide hieß digitales Training, so richtig mit Videokonferenz. Weil komfortabel, einfach zu nutzen, bei einigen schon vorhanden und Datenschutz-technisch halbwegs akzeptabel setzten wir dafür einen entsprechenden Discord Server auf, der nebenbei auch noch zur Abwicklung von Trainer- und Vorstandssitzung genutzt wird.

Für Opti und 420er gibt es je einen Termin pro Woche, an dem sich alle (virtuell) treffen. Für die 420er gibt es hier wöchentlich einen kurzen Theorie-Teil und die Auswertung des über die Woche selbständig durchgeführten Sport-Teils. Dazu wurde eine allen verfügbare Tabelle mit Auswertungsfunktion gebaut, in der für jeden Tag die persönliche Anzahl an gemachten Liegestützen, Crunches, gelaufene Kilometer, …, eingetragen werden können.  Haben wir unser gemeinsames Wochenziel von z.B. 700 Crunches noch nicht erreicht, holen wir den Rest gemeinsam nach dem Theorie-Teil nach, ansonsten geht’s gleich weit mit den Zielsetzungen für die nächste Woche (17530 Liegestütze seit November, immerhin…). Da die asynchrone Variante uns vor allem für die jüngeren Opti-Kinder als wenig aussichtsreich erschien, gibt es hier grundsätzlich im wöchentlichen Wechsel Live-Sport und Theorie in den entsprechenden Trainingsgruppen, ergänzt durch kurze Spiele wie „Segeltabu“ oder „Ich packe meinen Opti und nehme mit …“.

Auch diese ungewohnte Form von Training wurde von allen gut angenommen und wird uns wohl noch bis es wieder an die Boote geht begleiten. Es war natürlich von vornherein klar, dass ein vollwertiges Wintertraining so nie ersetzt werden kann. Die Idee war viel mehr sich besser zu etwas Bewegung motivieren zu können und nicht den Kontakt untereinander zu verlieren, sei es auch nur durch eine wöchentliche Einheit dusslig-quatschen vor und nach dem digitalen Training.

Was passiert als nächstes? Gute Frage. Der Frühling kommt, unsere Konzepte liegen angepasst in der Schublade, wir warten aufs Los. Momentan sieht es zwar noch nicht unbedingt rosig aus, aber sowohl wir, als auch alle die Verordnungen beschließen haben nun schon ein Jahr Erfahrung mit Kinder- und Jugendsport unter Pandemie-Bedingungen. Dies und das vorbildliche Verhalten fast aller TrainerInnen, Aktiven und Organisatoren der wenigen Regatten über die komplette Saison hinweg, lassen dann doch einen positiven Blick in Richtung des hoffentlich baldigen Saisonbeginns zu. Weiter gehen wird es in jedem Fall, im Zweifel lassen wir uns halt wieder etwas Neues einfallen.

Denes Fischer – Jugendleiter Segelgemeinschaft Wendenschloß e.V

Bericht Trainingslager Greifswald 2020

Auch dieses Jahr rollten wir wieder los mit Sack und Pack, vielen Hängern und jeder Menge guter Laune, jedoch eine Woche früher als sonst. Dies hatte den Hintergrund, dass es erstmals nach Greifswald gehen sollte und im „Maritimen Jugendwerk Greifswald“ leider später kein Platz mehr sein sollte. Macht nichts, dachten sich 12 aktive Segler und 9 Betreuer bzw. Trainer plus eine Nachwuchsseglerin 2027, dann eben jetzt schon fahren.

Nachdem wie immer freitags zuvor alle Boote verladen wurden, konnte es am Samstag im langen Konvoi Richtung Ostsee gehen. Wie immer wurde man auf dem Weg recht nett beäugt, was wir denn da machen mit 4 Motorbooten, 4 420ern und 4 Optis. Aber das kennen wir ja schon und belächeln es gekonnt. Am Gelände angekommen wurden wir sofort sehr nett empfangen von den Majuwi-Mitarbeitern und uns die Plätze gezeigt. Das war im Gegensatz zu den vergangenen Jahren echter Luxus: ca. 200m vom Bett bis zum Boot. Die Boote wurden fachmännisch aufgebaut – mittlerweile sitzt bei den meisten ja schon jeder Handgriff und die Zimmer schnell aufgeteilt, sodass sich am Abend alle entspannen konnten.

Ab Sonntag ging es dann los mit dem Training. War am 1. und 2. Tag noch „Anfängerwind“, sprich nette 3 Bft., ging es ab Dienstag richtig ab und wir hatten mindestens 4 Bft. Wind am Tag – wurde sich ja so gewünscht letztes Jahr (siehe Trainingslagerbericht 2019). Das hieß für alle hauptsächlich Techniktraining, um zu lernen, wie man mit dem vielen Wind so umgehen kann, dass es einen nicht immer wieder umhaut. Hierbei waren wir Trainer wirklich erstaunt, wie wenig Jammern oder Ängstlichkeit dabei waren. Sowohl im Opti als auch im 420er konnte so sehr ausgiebig trainiert werden, bis die Muskeln brannten. Auch Welle hatten wir zumindest an einem Tag, sodass wir auch das Geschaukel ausprobieren konnten. Wir Trainer können dazu nur sagen: Hut ab, was da geleistet wurde, die Aktiven haben das wirklich toll gemacht!

Auch die Trainer hatten ihren Spaß und durften in 2 Abendeinheiten ebenfalls mal wieder auf dem 420er segeln und zeigen, ob sie das denn selbst noch alles können, was sie da so beibringen. Bis auf einige blaue Flecken kamen dabei auch alle gut davon.

Ganz so glimpflich ging es bei der Trainerwettfahrt leider nicht aus. Wieder einmal hatten sich die Jugendlichen tolle Spiele ausgedacht. So mussten die Trainer zuerst um die Wette einen Jugendherbergssaft trinken und sich dann gegenseitig abwerfen. Hierbei kam es zu einem kleinen Unfall, bei welchem sich Tony den Knöchel verletzte, sodass der Rest der Trainerwettfahrt leider abgebrochen werden musste. Nichtsdestotrotz konnte am Freitag ein Siegerteam der Trainer gekürt werden, genauso wie die Aktiven ihre Siegerehrung am Abend hatten. Hierfür hatten sie sich noch am letzten Tag so richtig ins Zeug gelegt und bei insgesamt 3 Wettfahrten ihre letzte Kraft gegeben. Mittlerweile gut an den vielen Wind gewöhnt, konnte in spannenden Rennen der Beste ermittelt werden. Man merkte allen Aktiven am Ende an, dass wir eine intensive und trainingsreiche Woche hinter uns hatten und trotzdem stand allen noch ein Lächeln im Gesicht.

Am Freitagnachmittag wurde dann noch verladen, sodass es Samstagvormittag sehr entspannt wieder in Richtung Heimathafen gehen konnte. Dort merkten wir dann den (winzigen) Nachteil des Segelns auf der Ostsee: Hinterher musste noch alles vom Salz befreit werden, sodass jedes Segel, jede Rolle und jede Schot nochmals ordentlich gewaschen wurde, bevor es in die Halle ging.

Insgesamt war es wieder eine sehr schöne und leider viel zu kurze Woche, bei welcher schon wieder der Satz „Das läuft so verdammt ruhig und gut – alle verstehen sich, alle wissen, was zu tun ist, keiner weint oder meckert – wie geht denn das?“ am Trainertisch fiel. Wir bedanken uns recht herzlich bei allen Aktiven, dass diese Woche auch für uns sehr entspannt und spannend war, was den Aufwand, aus allen Ecken Deutschlands angereist zu kommen auf jeden Fall entschädigt.

Auf ein Neues in 2021 – das Datum (31.7.-7.8.) ist hoffentlich schon bei allen fett im Kalender eingetragen.

Ilka Buchmann, SGW

Bootsbau? – Bestimmt ganz einfach… Das etwas andere Theorie-Training

Traditionell ist die letzte Theorie-Einheit bei uns immer etwas lockerer, denn wir sind alle bereits mit dem Kopf auf dem Wasser.

Doch in diesem Jahr haben wir etwas besonderes gewagt und uns am Samstag, den 23. März 2019, ab 10 Uhr in der Segelgemeinschaft Wendenschloß e.V. getroffen. Tony V. hat im Voraus einen Thementag rund um das Thema Bootsbau entwickelt und dazu einen spannenden Vortrag ausgearbeitet.

Dort lernten wir viel über die Geschichte des Bootsbaus und haben erste Einblicke in die manchmal etwas verwirrende Welt der Boote bekommen. Wir lernten den wahrscheinlich ersten Rumpf der Welt kennen und klärten wie viele Spanten so ein Übersegler hat, wahrscheinlich mehr als vier.

Nach einer kleinen Pause begann der praktische Teil des Tages und wir haben mit unseren neu gewonnen Kenntnissen in Dreiergruppen uns an den Bau von kleinen Rümpfen gemacht. Diese haben wir aus Drahtspanten und abgelaufenem Verbandsmaterial modelliert und anschließend mit Gips verfestigt.

In unserer Trocknungskammer, die durch den Einsatz der Bautrockner bedingt war, haben unsere Gipsboote über die Mittagspause bei ca. 35°C genug Zeit bekommen um etwas anzutrocknen.

Am Nachmittag haben wir den letzten Feinschliff an unsere Rümpfe gelegt und diese farblich verschönert. Dabei haben wir mal wieder die Kreativität unserer Gruppen und damit viele bunte Boote bestaunen dürfen. Nachdem wir den Jugendraum gemeinsam aufgeräumt und sauber gemacht haben, hatte auch dieser schöne Tag ein zu schnelles Ende.

Für eine Fortführung haben wir uns bereits entschlossen und freuen uns bereits jetzt schon riesig darauf.

Fabian

Letztes Wintertraining 2019

Da das Wetter wieder schön wird und die Boote schon auf dem Boden stehen haben wir uns wie jedes Jahr zum letzten Wintertraining etwas besonderes ausgedacht und sind mit der Jugendgruppe ins berg.werk berlin gefahren, einem Indoor-Kletterwald in Hellersdorf. Die Anfängergruppe war vollständig vertreten und auch sonst war die Beteiligung gut. Nach einer kurzen Einweisung haben sich alle erfolgreich und in teilweise beachtlichen Höhen von Plattform zu Plattform gekämpft. Dabei wurde sich in wechselnden Gruppen gegenseitig geholfen und alle Herausforderungen erfolgreich gemeistert. Nach zwei Stunden waren alle Teilnehmer erschöpft genug um den Heimweg antreten und damit die Wintersaison erfolgreich zu beenden.

(Ravi)