Auch dieses Jahr war es wieder so weit und wir sind in der letzten Sommerferienwoche ins Segeltrainingslager an den Greifswalder Bodden gefahren. Am Tag vor der Abfahrt haben wir uns getroffen, alle Boote fertig abgebaut, verladen und alles weitere Wichtige zusammengepackt. Am Samstag um 10 haben wir dann alle Boote an die Autos gehängt und es ging los. Kaum da haben wir sofort begonnen alles aufzubauen und uns einzurichten. Insgesamt waren wir 13 Optis, 8 ½ 420er und 7 TrainerInnen aus mehreren Vereinen: SGW, TSG, YCW und DJC. Organisiert wurde das Trainingslager wie immer von der SGW. Wir waren bei den 420ern eine wirklich große Trainingsgruppen und auch gut durchmischt, mit unterschiedlichen Leistungsniveaus. So konnte man gegenseitig gut voneinander lernen und hatte auch die Möglichkeit, die eine oder andere Wettfahrt mit etwas größerem Startfeld gegeneinander zu fahren.
Die Optis wurden in drei Gruppen unterteilt und von Maxi, Fabi, Tina, Ravi und Marco betreut. Bei den Größeren ging es eher um den Feinschliff der Manöver und Taktik, bei den Jüngeren beschäftigte man sich eher mit Bootsgefühl und damit, einen groben Überblick über das Wasser und den Wind zu bekommen.
Die 420er waren lose in 2 Gruppen unterteilt. Die neueren Teams, wurden von Ilka betreut. Ilka kam nur für das Segeltrainingslager die über 1000 Kilometer vom Bodensee hochgefahren und ist sogar mit Partner Fabi und Baby Linus gekommen. Die größere Gruppe der Fortgeschrittenen wurde von Denes betreut.
Der Tag war wie auch in den letzten Jahren sehr eng durchgeplant. Morgens konnte wer wollte schon vor dem Frühstück Frühsport, wie zum Beispiel Yoga machen oder Joggen, die meisten haben jedoch lieber etwas länger geschlafen. Nach dem Frühstück mussten wir uns alle beeilen schnell die Boote rausfahrfertig zu machen und uns umzuziehen, um so viel Zeit wie möglich auf dem Wasser verbringen zu können. Nach einer kurzen Besprechung ging es dann aufs Wasser. Je nach Training ist man dann etwas näher am Hafen geblieben oder auch mal weiter rausgefahren, wo der Wind und die Wellen stärker waren. Den Großteil der Woche hatten wir großes Glück mit dem Wind. Wir haben auf dem Wasser Manöver und Starts geübt, viele neue Techniken gelernt, konnten bei kleinen Wettfahrten unser neues Wissen anwenden und auch unsere Taktik mit Gegnern erproben. Als etwas mehr Wind war, sind wir aber auch mal nur so aus Spaß eine längere Strecke nach draußen gefahren und konnten auch mal einfach das Schnellfahren genießen.
An den letzten beiden Tagen der Woche sind die 420er und Optis Wettfahrten gefahren, um das gegenseitige Können zu testen und alles neu Gelernte noch einmal anzuwenden. Wenn der Wind einmal nicht mitgespielt hat, haben wir die Zeit auch immer gut genutzt, entweder für Trockenübungen an Land oder auch für die eine oder andere Theorieeinheit (zum Beispiel das Wiederholen des gesamten Flaggenalphabets).
Mittags fuhren wir für eine kurze Mittagspause immer rein, wo wir unsere Lunchpakete essen und uns kurz ausruhen konnten. Wer Lust hatte konnte, sich auch das ein oder andere frische Fischbrötchen oder ein Eis holen. Ausgeruht hat sich in diesem Trainingslager jedoch niemand lange und es ging noch für eine Nachmittagseinheit raus. Abends hieß es dann schnell Boote fertig machen und gründlich duschen, da das Bodden-Wasser leider mit Blaualgen belastet war. Nach dem Abendessen gab es meist eine kleine Boots-Bastel- und Reparatureinheit und anschließend haben wir uns getroffen, um gemeinsam den Tag auszuwerten. Dazu haben die Trainer teilweise Fotos und Videoaufnahmen vom Training gemacht und so konnten wir daran sehr gut die Besprechung machen. Diese Auswertung wurde teilweise so gründlich, dass wir auch mal bis 21 Uhr noch dort saßen. Auch wenn es etwas anstrengend war, war es aber superwichtig, hilfreich und man hat sehr viel dabei gelernt.
Zwischenzeitlich bekamen wir auch Besuch von Tony, Isy und Baby Finja aus der SGW, welche während ihres mehrwöchigen Segeltörns einen Zwischenstopp bei uns gemacht haben.
Am vorletzten Tag gab es wie immer eine Trainerwettfahrt wo wir unsere Trainer mal etwas herumscheuchen können, so wie sie es auch immer mit uns machen. Hierbei gab es diesmal einen Parkour mit nassen Schwämmen und anschließender Wasserbombenschlacht und eine Aerobic-Choreo, die sich die Trainer, inklusive Kostümen, ausdenken und vor der gesamten Gruppe präsentieren mussten. Wir hatten zwar nur wenig Zeit uns diese Wettfahrt auszudenken, aber trotz viel Chaos hatten alle (und hoffentlich auf die Trainer) sehr viel Spaß!
Ich persönlich finde, dass das Trainingslager wieder großartig geworden ist. Es ist einfach schön zu sehen, wie man nochmal mehr als Gemeinschaft zusammenwächst und sich auch mit anderen Vereinen enger anfreundet. Jeder hilft jedem und man hat auch wirklich das Gefühl dazu zu gehören, egal ob man erst seit ein paar Wochen segelt oder schon seit Jahren dabei ist, ob man jetzt Opti oder 420er segelt oder aus welchem Verein man kommt.
Zum Glück konnten wir die Woche mit kaum Verletzen, heilen Booten, viel Spaß und einer Unmenge an neuem Wissen und Können beenden. Ich denke mal ich kann für alle Sprechen und sagen, dass wir uns schon sehr auf das nächste gemeinsame Trainingslager freuen!
Ein großer Dank geht natürlich an alle Trainer, denn so etwas zu organisieren ist doch immer sehr kompliziert, Zeitintensiv und anstrengend. Zusätzlich machen das alle auch noch ehrenamtlich und opfern eine Woche Urlaub nur dafür, dass wir alle eine schöne Zeit haben – vielen Dank dafür!
Svenja Stefanski – 420er, SGW